Emma … [Samstag/Sonntag 01.03. – 02.03.2008]

Seit Tagen hatten die Wetterberichte vor Emma gewarnt. Auch den Einträgen in unserem Gästebuch war die Vorfreude und Spannung auf das erste Sturmtief abzulesen.

Am Samstag – Tag X – weckte uns nicht wie üblich Kim um 07:00 Uhr, sondern ein Gewittersturm aus Nord-West – verdammt, keine optimale Windrichtung.
Gegen 08:00 Uhr änderte sich die Lage, beinahe minütlich schaute ich aus dem Fenster, denn die Sonne strahlte und die ersten Schaumkronen waren auf dem See.
Um 09:00 Uhr die Jungs per SMS über die Bedingungen informiert und gedrängt von Tia, die sich über mein nervöses Rumgezappel und zum Fenstergelaufe schon lustig machte, nichts wie raus aus dem Haus.
Am See, entschied ich mich sofort mein neues 100 Liter Board mit dem guten alten 4,7er einzuweihen, nach drei Turns die Erkenntnis; viel zu groß, sowohl Board als auch Segel. Zwischenzeitlich trafen die ersten Jungs am See ein und es wurden die kleinen Tücher und Bretter ausgepackt.

Es folgte eine Session, wie wir sie lange nicht mehr hatten. Den ganzen Tag ballerte es mit bis zu neun Windstärken und noch stärkeren Böen. Jeder der vom Wasser kam hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Auch die Presse bekam mit, dass der See rockte, filmte und interviewte den „Einsamen Surfer“. Abends saßen alle bei Andrea’s Geburtstagsparty eine Stunde vor dem Fernseher und warteten gespannt auf den zweisekündigen Beitrag des MDR! Enttäuschung in den Gesichtern, hatten doch alle auf eine Neuausgabe des Henry´schen Kyrill-Kommentars gewartet…

Doch das WE war noch nicht vorbei. Für Sonntag war die Vorhersage mit 15 bis 20 Knoten zwar nicht mehr ganz so gut, doch zwei Tage Wind am Stück und das am Wochenende wollte sich kaum einer entgehen lassen.
Der Sonntag fing smooth mit Wind fürs 4,7er, leicht aus NW an. Doch nachmittags änderte sich das schlagartig. Als genug Leute am Ufer Pause machten meinte Emma wohl „genug gespielt“ und schaltete schlagartig zwei Stufen höher auf „Durchzug“. Vom Ufer, konnte man wunderbar die weiße Front aus fliegendem Wasser auf ein ziemlich einsames, klein wirkendes Segel zu fliegen sehen, wie es dann zweimal heftig zuckte und verschwand.
Tom hatte es erwischt! Mit großem Board und 5,3er Segel blieb ihm nichts anderes übrig als im kalten Wasser abzuwarten, bis das Gröbste vorbei war. Endlich am Ufer, immer noch grinsend angekommen, meinte er nur…“ist jetzt ganz schön heftig da draußen“ und schloss sich der abwarteten Meute nach einigen Schulterklopfern an.

Auch Sonntag reichte der Wind noch bis zum späten Nachmittag für die ganz kleinen Tücher. Ein großartiger Einstand für die jetzt so richtig beginnende Saison.